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Montag, 31. Januar 2011, 21:04

Orsha im Januar

In 16 Partien (von spannend bis zum letzten Würfelwurf bis glatter Durchmarsch war alles dabei) wurde am Wochenende das Schicksal der Festungstadt Orsha besiegelt. Zwei Vierer-Teams standen sich jeweils 1on1 gegenüber, so dass bei vier Partien jeder einmal gegen jeden generischen General ran musste.
Die einzelen Spiele zeichneten sich durch zahlreiche Sonderregeln und Szenarien, die man sonst eher selten nutzt, aus.

Erst einmal nur das (aus teutonischer Sicht ziemlich traurige) Gesamtbild:

1. Runde (1000 Punkte)
1x Russ. Sieg (Breakthrough Assault)
3x Unentschieden (Breakthrough Assault, 2x Reconnaissance in Force)

2. Runde (1000 Punkte)
2x Russ. Siege (Breakthrough Assault, Reconnaissance in Force)
2x Unentschieden (Breakthrough Assault, Reconnaissance in Force)

3. Runde (1500 Punkte)
3x Russ. Siege (2x Stadtkampf, No Retreat)
1x Unentschieden (No Retreat)

4. Runde (1500 Punkte)
2x Russ. Siege (Onslaught, Cauldron)
2x Deut. Siege (Onslaught, Cauldron)

In Summe (16 Partien):
8x Russ. Siege
2x Deut. Siege
6x Unentschieden

Die Punkte im einzelnen:

Mütterchen Russland: 65 Pkte
Genosse Kommissars Strelkovy Batalon 17 Pkte
Tankovy Batalon 16 Pkte
Tankovy Batalon 17 Pkte
Tankovy Batalon 15 Pkte

Teutonia: 30 Pkte
Grenadierkompanie 5 Pkte
Strands Sturmdivision 12 Pkte
Fallschirmjägerkompanie 8 Pkte
Puskás Század 5


Details der Sturmdivision:

Order of Battle
  • Company HQ+ Anti Tank Section 2x Panzerschreck-Team (95pkt)
  • 2x Sturm platoon + Command Panzerfaust-Team + 6x Panzerfaust/MG teams (je 270pkt)
  • Sturm-Anti-Tank platoon 2x 7,5cm PAK40 (120pkt)
  • MG-Platoon 2 HMG Sections = 4x HMG (140pkt)
  • StuG G Platoon 3xStuG G Aussault Gun + 3xBegleit Assault-Teams (375pkt)
  • Rocket Artillery Battery (voller 6er, 225pkt)

Summe: 1495 Pkte
(in der 1000er-Variante der ersten zwei Spiele fehlten die StuGs und die Panzerschrecks, zudem wurde das HMG-Platoon halbiert)

1. Spiel gegen Tankovy: Reconnaissance in Force 2:3 (unentschieden)
Das Preliminary Bombardment wurde relativ gut überstanden, und auch das Minenfeld hielt, dennoch war auf der rechten Flanke ein großes Loch auf das sich der Russe (8xT34+Motostrelkovy+infiltrierende Spetsnaz, kleine Katys) sofort stürzte. Der Sturmdivision gelang es die Infanterie beim Minenräumen zu halbieren, so dass diese nicht mehr Assault-fähig waren - verlor dabei aber die HMGs und die PaKs gegen die T34. Als die T34 durch Bresche assaulteten machte sich zum ersten Mal die Macht der Panzerfäuste bemerkbar. Die T34 wurden inklusive Batalon-Tank komplett vernichtet.
Leider reichte die Zeit nicht mehr für einen Gegenstoß, so dass es beim Unentschieden blieb.

2. Spiel gegen Genosse Kommissars Strelkovy : Breakthrough Assault 3:2 (unentschieden)
Das Preliminary Bombardment war dieses Mal deutlich tödlicher, halbierte ein Combat Platoon und riss an zwei Stellen Löcher in das Minenfeld. Die Strelkovy schwärmte vor, konnte jedoch durch eine mächtige Barrage der Nebelwerfer (=Sechs Tote) aufgehalten werden. Sie war jedoch groß genug, um unter schwerem Feuer eine Bresche zu schlagen und auf das Objective des dezimierten Combat Platoons vorzurücken.
Dann kam der entscheidende Moment des Spiels: ganz, ganz kurz vor dem finalen Assault gelang es der Sturmdivision die Monsterstrelkovy unter 50% zu schießen, der Genosse schaffte es 5x(Normal, Batalon, Kommissar +2x Reroll!!!) in Folge 1 oder 2 zu würfeln und rund 10-15 Bases rannten nach Sibirien. Die Ministrelkovy folgte zwar nach, wurde aber von den Nebelwerfern und dem mittlerweile aufgerückten zweiten Combat Platoon aufgerieben.
Der Genosse hielt mit Teilen seiner God of War-Battery einen Fuß in meiner Hälfte und die Zeit lief aus für ein erneutes Unentschieden

3. Spiel gegen Tankovy: No Retreat 2:5 (Niederlage)
Endlich 1500 Punkte, allerdings nur die Hälfte davon auf dem Tisch, ein insgesamt doppelt so großer Tisch und eine Tankovy mit 29 Panzern (2x 9 T34 + 10 T70 + HQ) und zwei Mini-Motostrelkovys! Ich hatte die beiden Combat-Platoons auf dem Tisch, die PaKs im Ambush und der Rest in Delayed Reserve. Kurz gesagt: es war ein Massaker. Keine einzige Delayed Reserve traute sich auf das Feld und im sechsten Zug lebten nur noch ein Lone Survivor des ersten Combat Platoons und vier Bases des zweiten Combat Platoons. Die Stahlwelle hatte das erwählte Objective überschwemmt und es war niemand mehr da, der einen ernsthaften Contest-Versuch starten konnte. Den alleine gelassenen Resten der Sturmdivision gelang es immerhin 11 von 19 T34 zu zerstören und eine Mini-Motostrelkovy auf 30% zu schießen, aber das war es.
So stelle ich mir die historische Ostfront vor.

4. Spiel gegen Tankovy: Cauldron 5:2 (Sieg)
Im letzten Spiel dann das Highlight des Tages: ein verbissener, ausgeglichener Kampf bei dem Initiative und Schlachtenglück so häufig die Seiten wechselten, dass es hier den Rahmen sprengen würde, alles aufzuzählen. Schlussendlich fuhren die Russen ohne Batalon HQ-nach Hause und die Sturmdivision verlor nur die PaK komplett (die damit die zweifelhafte Ehre hatte, als einziges Platoon in allen vier Partien ausgelöscht zu werden). Allerdings waren beide Combat Platoons unter 50% und vor ihnen türmten sich die Wracks von 2x 7 T34/85 + HQ-Tank. Die russische Pio-Company konnte ihren Lone Survivor aus einem Sandwich aus spät eingetroffenen StuGs und einem Combat Platoon nach Hause retten. Nebelwerfer und die 4er Katyusha-Company kamen sehr spät aus der Reserve und hatten nur geringfügigen bis keinen Einfluß auf das Spiel.


Fazit:
Ein toller Tag mit tollen Partien, sehr entspannter Atmosphäre und interessanten Sonderregeln. Im Nachgang würde ich sagen, lieber ein Spiel weniger, und dafür die anderen drei länger. Insbesondere bei den ersten beiden Missionen, die jeweils in 1 Std 45 Minuten gespielt wurden, wurde zu Beginn viel gemäkelt, dass die Russen nur sehr schwer gewinnen konnten. Tatsache war aber auch, dass den Russen fast immer das Unentschieden sicher war (ein Platoon in der gegnerischen Hälfte halten). Mir war das im Endeffekt egal, weil ich nicht zu, aber es gab ein paar unglückliche Gesichter sowohl auf teutonischer as auch auf russischer Seite.
Die 3. und 4. Mission waren dann wieder klassischer Natur (die Sturmdivision wurde um Orsha eingesetzt, vielleicht kann der GenosseK noch etwas zu den Stadtkämpfen schreiben), hier setzte sich oft die russische Masse durch.
Sehr gut fand ich, dass in diesem Turnier der 2iC wie ein zweites Company Command behandelt wurde, d.h. man muss das HQ nicht wie ein Juwel in der hinteren Ecke parken und kann schneller Schwerpunktverlagerungen unterstützen. Auch die Idee für Siege oder komplett bemalte Armeen einmalige Reroll-Marken zu verteilen halte ich für sehr gelungen.

Alles in allem hatte ich einen der coolsten Tage meiner FoW-Karriere, auch wenn das Ergebnis auf dem Papier eher mau war.

Wenn man sich auf diese Regeln einlässt (verbunden mit der Tatsache, dass diese nicht ganz ausgewogen sind), halte ich so einen Nachmittag auch für Berlin für eine interessante Idee.
“Never trade the joy of playing for the pursuit of victory, and lead by example.”

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Strand« (1. Februar 2011, 09:01)


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Dienstag, 1. Februar 2011, 17:27

Ich kann mich da Strand nur anschließen. Die Stimmung war gut, die Hausregeln haben den flüssigen Spielablauf gefördert, die Zusammenstellung der Kampagne ist durchweg gelungen. Hier ein paar Eindrücke, die ich während der Spiele gesammelt habe.

Erstes Spiel, eine Reconnaissance in Force. Die russische Führung sucht nach Schwachstellen in der deutschen Verteidigung. Ein unüberwindlich scheinender Wall aus Minenfeldern, Stacheldraht verhauen und Gräben versperrt den Weg. Mein Batalon Strelkovy steht vor einer schweren Aufgabe.

Aufstellung:

HQ mit Sappern, Anti-tank-rifles,
1. CP mit 3 Rifleplatoons und Kommissar
2. CP mit 1 Rifleplatoon und Kommissar
3. WP 'God of war mit allem was drin ist'
Zwei angeschlossene Flamer

1000 Punkte Entschlossenheit hier durchzubrechen X( .

Das Vorbombardement schlägt eine Bresche in das Minenfeld. Die Aufgestellten HMG-Bunker werden weggeputzt (leider nur eine Hausregel, dass die Befestigungen durch das Bombardement zu zerstören sind). Meine Strelk durchbricht trotz Gegenfeuer die erste Verteidigungslinie. Die Ari schließt Deckungsfeuer auf die deutschen Gräben.

Nachdem auch die zweite Grabenstellung überrannt ist, wirft der Gegner seiner Stug's als letzte Hoffnung in den Nahkampf. Die Panzer werden direkt vernichtet, der Moralcheck des dt. Generals gelingt. Leider erzwingt die kurze Spielzeit und ein langsam aufstellender Gegner ein Ergebnis nach fair fight. Ansonsten wäre das wohl das erste 6:1 geworden.


Das Spiel gegen Strand war sehr spannend, verlief aber bis auf einen kleinen Umstand anders: Es gelang mir nicht rechtzeitig die Nebelwerfer zu dezimieren, wodurch er bis zur 5. Runde mit einem doppelten Template schießen konnte. Meinen Truppen gelang zwar der Durchbruch durch die Grabenstellungen, dann versagte die Moral der Truppe auf legendäre weise.

Das dritte Spiel war ein Stadtkampf: No step back, der verbissen, schnell und entschlossen von mir vorgetragen wurde. Der Gegner hatte eine Aufstellung der dt. Fallschirmjäger, die allerdings kaum mit Granatwerfern oder HMG ausgerüstet waren, um meinem Vormarsch Einhalt zu gebieten. In der vierten Runde lagen dann die Verteidiger, wie in kleine Schnipsel gerissen, über das Feld verteilt. :whistling:

Das vierte Spiel war dann wesentlich interessanter: Onslaught at Orsha gegen eine ungarische Aufstellung (s. letztes Szenario im Buch). Die eingenommene Stellung der Ungarn sah zunächst haltbarer aus als die der Falli's. Nachdem ich allerdings über die rechte Flanke die gegnerische Ari entscheidend treffen konnte und die gegnerischen Panzer (Toldi, Hetzer) zerstören, bzw. gebunden waren, nahm das Spiel die Wendung.

Bisher habe ich noch keinen echten Stadtkampf geführt. Ich denke, ich habe sehr davon profitiert, dass meine Gegner über genauso wenig Erfahrung im Stadtkampf verfügten wie ich. So hatte ich das Gefühl in diesem engen Raum, mit vielen Deckungsmöglichkeiten, kaum unter Druck zu geraten.


Ich habe noch einige Bilder von den Begegnungen gemacht. Leider komme ich hier mit dem einstellen nicht zurecht. Sie sind auf photobucket verfügbar, ich kann sie aber nicht mit der Adresse hinterlegen, sodass nur diese Bilder zu sehen sind. Wenn mir da einer Tipps geben kann, liefere ich die Bilder gern noch nach.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Genosse Kommissar« (1. Februar 2011, 18:32)


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