So, auch wenn es nervt, noch einmal eine kleine Rückblende: Nachdem TTG bereits seine Eindrücke geschildert hat (die ich natürlich in einem folgenden Post kommentieren werde), hier die deutsche Sicht zu dem Fighting Withdrawal am 31.07.10:
Deutsche Liste (Pionierkompanie auf der Basis des BF-PDFs):
- HQ + HMG-Section (je ein HMG wurde an die Pio-Platoons verteilt)
- 2x Pio-Platoon (3 Sections, PzFst + Flamer + Goliath Upgrade)
- 5x PzIVH
- 3x StuG
- 6x Nebelwerfer
- 3x SdKfz 7/1
FS-Truppen:
- Sicherung: Reluctant Trained Rifle-Grenadiere (Schön, das ihr auch da wart!

)
- 3x Confident Veteran JgPzIV
TTG wird sicherlich so nett sein und ebenfalls seine Liste veröffentlichen.
Da kein Kriegberichterstatter mit Kamera zugegen war, verwende ich eine hastige Skizze des 2iC. Gleich als Disclaimer vorweg: dies ist eine subjektive Darstellung aus deutscher Sicht und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Militärhistoriker und sonstige Kenner von taktischen Zeichen werden im Grabe rotieren, aber das ist eben Kreuzberg-Style
Bitte kein Gejammer a'la "Das Objective steht zu nah an soundso.". Das ist nur eine Skizze und auf dem Spielfeld hatte alles seine Ordnung.

(klicken für eine größere Darstellung)
Die Objectives sind mit D, A1 und A2 gekennzeichnet. Wer das "Fighting Withdrawal"-Scenario kennt, weiss, dass ein Objective vom Verteidiger plaziert wird und bis zum Schluß (Runde

bleibt (D). Die anderen beiden hat TTG schon weit vorne plaziert (A1 und A2, werden in Runde 6 bzw. 7 abgeräumt).
Aufstellung:
Die PzIVH sitzen im Ambush, um ggf. mit ROF20, eine schöne Antwort zu liefern. Zudem: Ein Ambush ist nicht nur eine Garantie für hohe Mobilität, sondern immer auch ein psychologischer Faktor. Zentraler Absprungpunkt ist das Wäldchen auf der rechten Flanke für das D-Objective, oder jede andere Punkt, um auf Einbrüche des Gegners reagieren zu können.
Jedes Objective bekommt ein eingerabenes Infantry Platoon, wobei die Sicherung sich hinten rechts schlafen legen kann, während die Pios an die Front zu den Attacker Objectives (A1+A2) müssen. Die Frontsicherung ist notwendig, da der alte Fuchs einen Nachtangriff aus dem Ärmel geschüttelt hat und bereits ab Turn 2 erste Assaults drohen. Beide Pio-Platoons werden zudem durch jeweils drei Tanks verstärkt
Die Nebelwerfer kommmen ganz nach hinten, hinter das Verteidiger Objective, wo ich meinen Last Stand plane (falls ich solange durchhalte).
Aufmerksame Beobachter werden sofort feststellen, dass die SdKfz 7/1 fehlen. Die habe ich das ganze Spiel im Koffer vergessen.

Kein Witz. Ich werde alt.
Bei TTG kann man gleich zu Beginn eine schulmäßige Aufteilung erkennen. Zwei Infanterieblöcke rechts und links und eine zentrale Firebase mit schweren Waffen in der Mitte aus der beide Flanken unterstützt werden können. Sollte der Gegner so ungestüm sein, gegen die Firebase vorzugehen, hat er sofort Assaults aus der Flanke zu rechnen.
Besonderheit hier: Die Flanken sind ungleichmäßig verteilt, mit klarer 4:2-Dominanz auf links. Die linke Flanke beinhaltet zudem in der zweiten Welle die Engineers für das bisschen Extra-Durchschlagskraft.
Ablauf (keine Garantie für Genauigkeit der Rundenangaben):
In den ersten zwei Turns pirschen sich die Infanteriezangen im Schutz der Nacht vorwärts. Ab Turn 3 folgen auf der linken Flanke erste Assaults, auf die deutschen Pio-Einheiten, die aufgrund der Nacht (1 gewürfelt) kein vernünftiges HMG-Defensive Fire aufbauen können und durch schlechtes Spacing (StuG bzw. JgPzIV in der zweiten Reihe) 2 bzw. 3 Infanterie-Stands verlieren. Das Haus vor A1 fällt an die Briten, die eifrig in Deckung konsolidieren.
Im deutschen Turn 3 geht die Sonne auf und die Pios auf der linken Flanke nutzen die Sicht, um ihren Goliath auf die Reise zu schicken. Das Defensive Fire inkl. der PIAT versagen und 4-5 Stands werden ins Verderben gerissen. Die Moral hält, aber das erste britische Platoon ist nicht mehr assault-fähig.
Auf der rechten Flanke werden die Sicherungstruppen nach Hause geschickt.
In Turn 4? schaffen es die Briten nicht, die Deutschen zu pinnen, trotzdem wird der All-Out-Assault auf alle drei Objectives befohlen. Auf der linken Seite stoppt Platoon II im Defensive Fire, III+Engineers werden knapp gepinned und auf der rechten Flanke kommt es zu der aus deutschen Sicht famosen, bereits von TTG beschriebenen HMG-Salve (10 Schuss, 6 Treffer, 5 Casualties), die die britische Recce-Infanterie zerreisst. Die Moral hält, aber auch dieses Platoon ist nicht assault-fähig.
Die Kreuzberger müssen erneut ein Platoon nach Hinten verlegen und entscheiden sich (sehr schweren Herzens) für die StuGs ganz links. Dann kommt die Feuerantwort, die das britische Platoon II vom Feld rennen lässt.
In Turn 5? schaffen die Engineers das Entpinnen nicht und das Company HQ ist zu weit für den Reroll entfernt, was das angeschlagene Platoon III dazu treibt, sich lieber einzugraben. Konzentriertes Feuer führt jedoch dazu, dass das erste deutsche Pio-Platoon (ganz links) gebrochen wird und vom Feld rennt.
Die Deutschen beschränken sich darauf, weiter auf III+die Engineers einzuhacken.
In Turn 6 rücken die Briten erneut vor, aber die Engineers schaffen erneut das Entpinnen nicht. Auf der linken Flanke besetzen die Reste vom Platoon I das leere A1-Objective - der Assault von Platoon III auf A2 wird jedoch abgeschlagen. Auf der rechten Flanke starten die amerikanischen Paras einen Assault auf einen unvorsichtigen Nebelwerfer-Observer, der sich zurückziehen und hilflos mit ansehen muss, wie der Gegner auf das D-Objective konsolidiert.
Jetzt ist Kreuzberg in Not: Das A1-Objective wird gemäß Szenarioregeln abgeräumt, aber die Paras sitzen auf D. Sofort werden Teile des verbleibenden Pio-Platoons und die JgPzIV in Marsch gesetzt, aber nur die Pios würden mit einem Stand einen Contest schaffen, wenn ihnen der anschliessenden Stormtrooper-Move gelingt.
Und nun beginnt die dramatischste Aktion des Spiels: Um das Objective freizuräumen, wird der Platoon-eigene Goliath losgelassen, der sich durch das Defensive Fire wühlt (sogar einen Bail ignoriert) und treu auf D detoniert. Alle Truppen ausserhalb der Scheune und 2/3 Stands in der Scheune gehen, allerdings auch regelkonform der einzige deutsche Stand, der für das contesten vorgesehen war (ooops!). Da noch ein amerikanischer Stand in der Scheune verblieb, waren die Amis als einzige dran und mussten für eine Kongressmedaillie und die Eroberung der Brücke von Arnheim nur noch ihren Platoon Morale Test für die >50%-Verluste schaffen...
Nun, die Brücke blieb in deutscher Hand, der Krieg hat noch etwas länger gedauert, daher der Rest nur noch in Stichworten:
Turn 7:
Pio-Platoon 2 wird schwer mitgenommen und die versagende Moral lässt sie vom Feld rennen. Die Engineers entpinnen endlich, aber zu spät. Die Reste des Recce-Platoons mit dem 2iC schleichen zum leeren Objective D.
Im Kreuzberger Zug wird Objective A2 vom Feld genommen, die PzIVH erscheinen aus dem Ambush und schicken das Recce-Platoon nach Hause.
Irgendwann sterben die Reste vom britischen Platoon III?
Turn 8:
Die Briten versuchen es noch einmal über die Company Morale und feuern "alles,-was-drin-ist" auf die deutschen Panzer. Ein PzIVH explodiert im PaK-Feuer, aber die Deutschen sind durch.
17:30 Uhr - The End.