Für eine weitere Erprobung der „Grand Manouevres“ Regeln hatte sich am 4. Juni Xothian zur Verfügung gestellt.
Als Szenario hatte ich mir ne Adaption der Schlacht von Quatre-Bras gedacht, Xoth sollte mit den Franzosen die Kreuzung erobern, welche von 3 preußischen Brigaden verteidigt wurde. Eine weitere preuß. Brigade kam mit der Reserveartillerie aus der Reserve.
Xothian fing mit 2 Infanteriedivision (eine auf dem Bild noch nicht deployiert) und einer leichten Kavalleriedivision an, eine schwere Kavalleriedivision sowie eine Brigade der Garde waren ebenfalls bereits als blinds erkennbar.
Der linke Flügel der Franzosen, unterstützt von 2 Batterien rückt vor. Da die Garde noch weiter als 80cm von den Preußen entfernt war, wurde sie nur als Marker dargestellt.
Eigentlich muss auch nur die erste Reihe an Truppen in Linienformation aufgestellt werden, deshalb sieht man eigentlich als Franzose nicht die Landwehr der Preußen, welche das dritte Treffen bildet, aber aufgestellt wurde sie trotzdem. Man will ja zeigen, was man bemalt hat.
Der rechte Flügel der Preußen., hier stand die westpreußische Brigade
Der linke Flügel, gebildet von der schlesischen Brigade.
Ebenfalls zu sehen ist die ostpreußische Brigade, welche das Zentrum bildet. Zwischen den Brigaden ist ein etwas größerer Abstand, die beiden Dragoner stellen den Brigadegeneral da. Er steht neben dem „regulating batallion“. Die restlichen Bataillone der Brigade richten sich normalerweise nach diesem Bataillon, es sei denn ihnen wird ausdrücklich etwas anderes befohlen.
Xothian wollte mit der Zulu-Taktik des doppelten Flankenangriffs antreten, seine Infanteriedivision seines rechten Flügels plante einen Angriff durch das Chateau (am Bildrand erkennbar). Da man dortige Truppen erst aus geringer Entfernung (20cm) sehen würde, wusste er nicht, was ihn dort an Truppen erwartete.
Da ich aber die Regeln für builts-up areas nicht im Kopf hatte, habe ich das ganze Gebiet unbesetzt gelassen
Auf meinem rechten Flügel entwickelten sich nun die ersten skirmisher Gefechte, die Franzosen hatten sich ohne Schaden zu nehmen den preußischen Linien genähert. Über 25cm (entspricht mehr als 525m) kann eine einzelne mittlere Batterie bei Infanterie in Linie nur auf 6+ für Unordnung sorgen, einen bleibenden moralischen Effekt kann sie nur erzielen, wenn der Gegner bereits ungeordnet oder geringer Qualität ist. Blutig wird es erst ab 12cm (!). Der Unterschied zu Shako II ist spürbar.
Xoth griff also mit je einer Division auf den Flügeln an, seine Mitte wurde nur von leichter Kavallerie abgeschirmt. Die ostpreußischen Brigade ging auf Befehl des Korpskommandeurs zum Flankenangriff auf die anrückenden Franzosen vor, auch die Reservekavallerie wurde zur rechten Seite befohlen.
Das war aber ein entscheidender Fehler: Xoth hatte seine leichte Kav zur Seite gezogen, dadurch war der Weg frei für die schw. Kavallerie. Die schlesische Brigade hatte sich zwar etwas zurückgezogen, doch waren die Füsiliere noch in Angriffsreichweite der Kürassiere. Da es den Füsilieren nicht gelang, den manoeuvring test zu bestehen, hatten sie für den anschließenden Nahkampf einen Malus, der zusammen mit den Formations- und Qualitätsbonus schlechte Karten, doch bedurfte es eines mehr oder minder regelkonformen Bonuses für die zwei Kürassierkolonnen, um das Karree zu zerschlagen. Als Xoth dann seinen pursuit test bestand, ritten die Kürassiere die Flüchtenden nieder.
Auch die anderen Einheiten der schles. Brigade waren nun in der Bredouille: die Linieninfanterie (2.Btl) hielt als Karree dem Angriff stand, doch als Linie wurde das erste Btl. durchbrochen.
Da auch die Landwehr teils in völlig falscher Formation stand, die franz. Kavallerie jedoch ihre Ordnung wiederherstellen konnte, stand es sehr schlecht für die Schlesier, zumal die ber. franz. Artillerie bereit stand, um die Preußen weiter unter Feuer zu nehmen. Das Spiel wurde beendet, der drohende Angriff der Alten Garde gab nicht gerade Anlass für Optimismus auf preuß. Seite .
Ich wurde zwar verprügelt, mir hat es aber sehr viel Spaß gemacht. Die Offensive ist bei „Grand Manouevres“ meines Erachtens stärker als bei Shako II, da die skirmisher gut Artillerie bekämpfen, wehrlos schießen und sogar im Nahkampf erobern können. Auch die Möglichkeit von Scheinangriffen der Kavallerie verspricht interessante Möglichkeiten.
cheers